
Funktionelle Neurologische Störungen
Kontakt:
Dr. Philine Senf-Beckenbach
PD Dr. Kim Hinkelmann
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Funktionelle Neurologische Störungen
Unsere Arbeitsgruppe forscht zum Thema funktionelle neurologische Störungen (FND) mit einem Schwerpunkt auf psychogenen nicht-epileptischen Anfällen (PNES). Unser primäres Ziel ist es, mehr über die Entstehung und die Charakteristika dieser stark beeinträchtigenden Erkrankung herauszufinden und hieraus neue Therapien bei FND und insbesondere bei PNES zu entwickeln.
Evaluation eines körperpsychotherapeutisch gestützten Therapiemanuals für Menschen mit psychogenen nicht-epileptischen Anfällen: eine RCT Studie
Förderung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung und die Heidehof-Stiftung
Antragsstellerin: Dr. med. Philine Senf-Beckenbach
unter Mitarbeit von: L. Obermann, A. Frank, Dr. M. Hoheisel, Dr. J. Devine
Im englischsprachigen Raum gibt es bereits gut untersuchte Manuale zur strukturierten Therapie von Menschen, die an PNES leiden. Ein solches Programm lag bisher für den deutschsprachigen Raum nicht vor. In dieser Studie haben wir ein spezielles Therapiemanual für Menschen mit PNES entwickelt und hierbei - gemäß der aktuellen S3 Leitlinie zur Behandlung funktioneller Störungen – ein körperpsychotherapeutisches Verfahren integriert. Das Therapiemanual wird derzeit in einer RCT Studie evaluiert.
Bindungsstil im Adult Attachment Projective Picture System bei Patienten mit PNES im Vergleich zu gesunden Kontrollen: eine Querschnittserhebung
in Kooperation mit Prof. Dr. A. Buchheim (Innsbruck)
Ein desorganisierter oder unsicherer Bindungsstil ist mit vielen psychischen Erkrankungen assoziiert, insbesondere jedoch bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstrungen und Patienten mit komplexen Traumatisierungen beschrieben. Da Traumatisierungen auch bei Menschen mit PNES gehäuft vorkommen, liegt es nahe, den Bindungsstil bei an PNES Erkrankten wissenschaftlich zu untersuchen. Dieser Frage sind wir in einem Kooperationsprojekt mit der Universität Innsbruck nachgegangen. Aus dem hier gewonnen Wissen können sich neue Ansätze für die Therapie von PNES entwickeln. Zur Erhebung des Bindungsstils benutzten wir das „Adult Attachment Projective Picture System“ (http://attachmentprojective.com)
Kognition und Empathiefähgkeit bei Menschen mit PNES im Vergleich mit gematchten gesunden Kontrollen
Viele psychische und neurologische Erkrankungen gehen mit Einschränkungen in kognitiven Funktionen einher. Auch subtile Defizite können eine deutliche Einschränkung im Alltag darstellen und sind bei stress-assoziierten Erkrankungen häufig mit Krankheitsdauer und Prognose der Erkrankung assoziiert. Wir untersuchen Patienten mit PNES mit einer umfangreichen neuropsychologischen Testbatterie. Hierbei interessieren wir uns insbesondere für die Exekutivfunktionen wie Planungsfähigkeit, Konzentration, Aufmerksamkeit sowie Soziale Kognition. Zur Erfassung der Empathiefähigkeit nutzten wir den MET (sog. Multifaceted empathy task), welcher von Prof. I. Dziobek (Klinik für Psychiatrie, Charité) entwickelt wurde.
Die Ergebnisse können Aufschlüsse über die Entstehung der Erkrankung, die betroffenen Gehirnareale sowie auch über spezifische Therapien für an PNES Erkrankte bringen. Die Ergebnisse können zudem für die Planung spezifischer Therapien für Menschen mit PNES wegweisend sein, da man diese genauer an die Bedürfnisse von Patienten anpassen kann, je mehr man über die subtilen Aspekte der Erkrankung erfährt.