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Links am Tisch sitzt eine Ärztin im weißen Kittel, ihr Notebook betrachtend. Rechts am Tisch ein junges Paar. Der Mann spricht mit der Ärztin.

FPR - Reha in der Hausarztpraxis

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Reha in der Hausarztpraxis

Die Langzeitbetreuung von chronisch Kranken liegt vorrangig in den Händen niedergelassener Ärzte und insbesondere der Hausärzte.

Im Rahmen von Anwendungsbeobachtungen wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Behandlung depressiver Erkrankungen durch Allgemeinärzte und Nervenärzte untersucht. Es fand sich, dass in beiden Settings chronische Erkrankungen einen wesentlichen Teil der Patienten ausmachten, wobei deren Rate bei den Psychiatern erwartungsgemäß größer war.

Zur Klärung der Frage, welche Rolle rehamedizinische Aspekte in der Hausarztpraxis haben, wurden Patienten in den Hausarztpraxen direkt von Forschungsmitarbeitern untersucht. Die Ärzte schätzten, dass etwa 40 % ihrer Patienten an chronischen psychischen Störungen leiden. Bei Befragung der Patienten selbst gaben 46,5 % an, unter psychischen Beschwerden zu leiden. 38,3 % der Patienten sagten, dass die Probleme bereits seit 6 Monaten oder länger bestehen (chronisch), und 26,9 % erklärten, dass sie die Beschwerden in den letzten 6 Monaten durchgängig erlebt haben (persistierend). Fasst man die Daten zusammen, dann leiden 29,7 % der 18- bis 60-jährigen Patienten in den untersuchten Hausarztpraxen unter psychischen Problemen, die mindestens seit einem halben Jahr bestehen und mit bedeutsamen Teilhabestörungen und Arbeitsunfähigkeit einhergehen.

Im Weiteren ergab sich, dass 80 % sich bereits länger als ein Jahr bei ihrem Hausarzt in Behandlung befanden. 34,9 % waren außerdem auch in Behandlung bei einem Psychiater und 36,5 % bei einem Psychotherapeuten. 12,1 % hatten Aufenthalte in der Psychiatrie/Psychosomatik und 9,1 % waren bereits in stationärer psychosomatischer Rehabilitation. Nur 37 % der Patient war in Vollzeit beschäftigt und 20,3 % ging einer Teilzeitbeschäftigung nach. 16,1 % waren zum Zeitpunkt der Untersuchung arbeitslos und 9,5 % bereits in Rente. 21,5 % hatten einen Grad der Behinderung zuerkannt bekommen und 38,4 % davon gaben Arbeitsplatzprobleme an. Die Patienten gaben als häufigsten Grund Probleme mit dem Arbeitsquantum (20,8 %) und hohe Fehlzeiten (15 %) an. Zum Zeitpunkt der Hauptuntersuchung waren 27,7 % der Patienten arbeitsunfähig geschrieben. Ein Vergleich von arbeitsfähigen und arbeitsunfähigen Patienten zeigte erwartungsgemäß nicht nur deutliche Unterschiede im Erkrankungsstatus, sondern vor allem auch hinsichtlich vorliegender Fähigkeits- und Partizipationsbeeinträchtigungen. Bei einem von vier bis fünf Patienten von Hausärzten gab es also relevante sozialmedizinische Probleme. Bei 10,1 % fanden sich Hinweise auf eine Arbeitsplatzphobie, d.h. Angst- und Panikerleben beim Gedanken an den Arbeitsplatz oder der Vorstellung wieder zur Arbeit zu gehen, eine Rate die nur wenig niedriger liegt als der Vergleichswert von 17 % in der stationären psychosomatischen Reha.

Die Untersuchung ergab auch, dass ein breites Spektrum an sozialmedizinischen Maßnahmen oder allgemeinen sozialen Hilfen zur Anwendung kamen. Eine Überprüfung durch einen Projektarzt ergab kaum spezifische zusätzliche Behandlungsoptionen und konsiliarische Empfehlungen des Projektarztes konnten auch keine Änderungen im Status der Patienten erreichen.

Im Rahmen von Anwendungsbeobachtungen mit mehreren hundert Ärzten wurde untersucht, welche psychotherapeutischen Interventionen von Hausärzten und niedergelassenen Psychiatern unter Routinebedingungen durchgeführt werden. Es fand sich erwartungsgemäß, dass formelle psychotherapeutische Interventionen in beiden Settings eher die Ausnahme sind. Im Vordergrund stehen jeweils die Klärung der aktuellen Beschwerden, der Aufbau einer guten Therapeut-Patient-Beziehung und Behandlungscompliance, die Überwachung eventueller Therapienebenwirkungen und das Verlaufsmonitoring.